Wie mein Ältester mit 11 gemeint hat, er würde gerne vier Wochen ins Ausland auf ein internationales Camp fahren, hielt ich das für eine gute Idee. Ich hoffte, der Kontakt zu Gleichaltrigen aus anderen Kulturen würde seinen Horizont erweitern, und ihm sowohl soziale als auch Sprachkompetenz bringen.
Als er dann zurück kam, war ich überrascht, WIE sehr er sich in beider Hinsicht weiterentwickelt hatte. Er hatte plötzlich Freunde auf der ganzen Welt, zu denen er zum Teil bis heute Kontakt hat, hatte aber auch enormes Verständnis für fremde Sprachen entwickelt. Das Camp war definitiv kein “Englisch-Grammatik-Lern-Camp”, hat ihm dafür jegliche Scheu vor Fremdartigem genommen und viel Offenheit vermittelt. Auf CISV Camps erfahren Kinder, wie Zusammenleben funktioniert, auch wenn nicht alle gleich sind. Wie man mit dem Anderssein umgeht.
Dieses Camp hatte noch ein Nachspiel: zwei Monate später flog der damals fast-Zwölfjährige alleine nach Schweden und erfüllte sich damit seinen einzigen Geburtstagswunsch: seine schwedischen Freunde und Freundinnen für ein paar Tage besuchen zu dürfen. Diese Erfahrungen sind für ihn bis heute “Highlights” seiner Kindheit und Jugend.
Inzwischen sind all meine Kinder CISV-Kinder, wir haben viele Erfahrungen gemacht, auch als Gastfamilie und Interchange-Familie. Und ich finde es immer noch einen wichtigen Beitrag zu ihrer sozialen und emotionalen Erziehung, meinen Kindern CISV-Erlebnisse zu ermöglichen.